Hören & Zuhören

Der Blog von zuhoeren dreht sich um alles, was mit Hören zu tun hat. Musik, Geräusche, Meinungen, Töne, Positionen ... Nur selten um Werbung und Marketing. Die andere Seite von zuhoeren und ganz im Sinne von Immanuel Kant:

„Nichtsehen trennt den Menschen von den Dingen,
Nichthören trennt den Menschen vom Menschen.“



Montag, 29. April 2013

Immer für Sie da

Eine Aussage, die nett gemeint ist, aber nicht ernst genommen werden sollte. Denn was heißt das? 24 Stunden, 7 Tage in der Woche verfügbar sein? Das mag für große Unternehmen planbar sein, für Klein-und Kleinstunternehmer ist es nicht machbar. Und auch für den Menschen ist es fatal. Außer man gibt sein Sein auf und lässt Privatheit außer Acht.

Der Anspruch unserer Gesellschaft, also unser aller Anspruch, auf die Möglichkeit alles jederzeit bekommen zu können führt zur Ausbeutung. Von uns selbst, unserer Ressourcen, unserer Erde. Erdbeeren im Winter, Projektgruppen am Sonntag, Telefonate am späten Abend, Servicezeiten rund um die Uhr. Natürlich gibt es Ausnahmen, damit eine Gesellschaft wie die unsrige funktionieren kann (Notdienste), aber es sollte nicht die Regel sein.

Durch die Auflösung der Arbeitsplatzbindung (arbeiten nur im Büro eines Unternehmens möglich) und die Lösungen über Cloud & Co. überall und zu jedem Zeitpunkt (ohne konkrete Verortung) arbeiten zu können, leisten wir diesem Anspruch Vorschub. Wir sollten lernen mit gutem Gewissen sagen zu können, dass wir nur zu bestimmten Zeiten verfügbar sind. Das hilft uns allen und wirkt der Überhitzung entgegen. Andere Dinge rücken in den Mittelpunkt, reale Aspekte, nicht virtuelle. Und was spricht dagegen, dass wir nur die Früchte oder das Gemüse essen, das in der Regel in unserer Nachbarschaft wächst. Natürlich auch hier: Ausnahmen sind möglich, sollten aber nicht die Regel sein. Utopie - ja, aber wir können Schritte dorthin machen. Viel Vergnügen.