Hören & Zuhören

Der Blog von zuhoeren dreht sich um alles, was mit Hören zu tun hat. Musik, Geräusche, Meinungen, Töne, Positionen ... Nur selten um Werbung und Marketing. Die andere Seite von zuhoeren und ganz im Sinne von Immanuel Kant:

„Nichtsehen trennt den Menschen von den Dingen,
Nichthören trennt den Menschen vom Menschen.“



Sonntag, 22. Mai 2011

Es gibt sie noch, die guten Dienstleister

Während die großen Unternehmen große Programme entwickeln, Leitbilder entwerfen und Schulungen für alle Ebenen verschreiben, um ihre Kunden für sich zu begeistern, machen es die Kleinen mit Persönlichkeit, Überzeugung und Freude an der Arbeit. Der Fensterputzer, der mit Fahrrad und Hänger durch Erlangen und Umgebung fährt und seine Qualitäten an den Mann bringt, der Schlüsselmann, der wirklich alle Schlüssel nachmachen kann und mit Kreativität überzeugt oder der Schuhreparatur-Service, dessen freundliche Mitarbeiterin Schuhe und Job noch wirklich liebt und das auch rüberbringt. Oder der Druckpatronen-Service, der alte Drucker wieder zum Laufen bringt, mit Know-how, Tüftelei und einer Leidenschaft, die manch kleine Unternehmen auszeichnet. Sie alle brauchen keine Programme, sie denken mit, weil sie eine Mission im Herzen tragen, weil sie das tun, was sie schon immer tun wollten und weil sie leben, was sie tun. In Erlangen gibt es noch einige von ihnen. Sie zu entdecken lohnt sich. Sie zeigen, was man anders machen muss, um Kunden zu begeistern. Zuhören, verstehen, beraten. Die Großen können von ihnen lernen - und dürfen hier durchaus mal abschreiben. Und keiner wird es ihnen ankreiden. Viel Erfolg.

Sonntag, 1. Mai 2011

Foer nimmt Auszeit

Safran Foer (*1977), US-amerikanischer Erfolgsautor (Alles ist erleuchtet, Extrem laut und unglaublich nah), geht einen mutigen Schritt - er trennt sich von seinem Blackberry! Smartphone adé. Warum? Seine Antwort: "Weil ich ihn ständig benutze, weil ich mich nicht selbst reglementieren kann." (Quelle, ZDF-Text, 805). Er führt aber noch einen weiteren Aspekt an: "Stellen Sie sich vor, wir blicken am Ende unseres Lebens zurück und fragen uns, wie viel Zeit wir mit überflüssigen Dingen verbracht haben." (Bild: Jonathan Safran Foer by David Shankbone)

Ist sein Schritt - den auch einige andere schon gegangen sind - der Anfang einer Erosion? Weg von der Verfügbarkeit? Immer und überall erreichbar zu sein? Alles jedem mitteilen zu müssen? Unter dem Deckmantel Web 2.0 häufen wir so viel Information auf, wie schon lange nicht mehr. Die Menge ist keine Freiheit, sondern Unfreiheit. Wir gehen unter mit Facebook & Co und vermuten selbstbestimmt zu agieren.

Aufschlussreich in diesem Zusammenhang das Buch "Die Facebook-Falle". Sascha Adamek nimmt sich des Themas umfassend an - und allein das schon macht das Buch lesenswert. Er sensibilisiert, zeigt, welche Auwirkungen Facebook auf unser Leben hat, wer dahinter steht, wie andere davon profitieren.

Aufschlussreich auch das Interview von Reinhard Jellen auf Telepolis http://www.heise.de/tp/artikel/34/34322/1.html